PROJEKTERGEBNISSE

Digitales CMA-Tool

Das Assessment für Change-Management im Kunden-Anbieter-Verbund lässt Unternehmen die Reife ihrer Kompatibilität bewerten. Es besteht aus fünf Dimensionen: 

  • Organisation: Diese Dimension basiert auf der "Mitarbeiterbeteiligung" und erweitert sie auf die Einbindung externer Stakeholder wie Kunden und Partner, um eine gemeinsame Entscheidungsfindung und Akzeptanz zu fördern.
  • Strategie: Entstanden aus "Vision und Strategie", fokussiert sich diese Dimension auf die gemeinsame Entwicklung einer klaren und inspirierenden Vision, die von allen Partnern im Verbund geteilt wird.
  • Wissen: Diese Dimension betont die transparente Informationsverbreitung und die Notwendigkeit, ein gemeinsames Dringlichkeitsgefühl für den Wandel zu schaffen. Zudem werden notwendige Kompetenzen durch gezielte Schulungen aufgebaut.
  • Kultur: Abgeleitet von "Führung und Unterstützung", umfasst die Dimension "Kultur" die kooperative Führung durch ein gemeinsames Team aus Kunden und Anbietern, um Vertrauen und eine gemeinsame Unternehmenskultur aufzubauen.
  • Verstetigung: Diese Dimension konzentriert sich auf die nachhaltige Implementierung neuer Vorgehensweisen und Praktiken in der gemeinsamen Arbeitsweise, um langfristige Erfolge zu sichern. 

Das Tool kann unter folgenden Link aufgerufen werden: diaMant CMA-Tool

Geschäftsmodellklinik

Die Geschäftsmodellklinik definiert Ziele für die Arbeit in den Kunden-Anbieter-Verbünden. Das Hauptziel ist die systematische Analyse und Optimierung der eigenen Geschäftsmodelle innerhalb der Anbieter-Verbünde. Dabei ist es notwendig, auch idealtypische Geschäftsmodelle sowie Ansätze von Wettbewerbern in die Betrachtung miteinzubeziehen, um eine umfassende Standortbestimmung zu ermöglichen. Ein zentraler inhaltlicher Pfeiler der Klinik ist die Beschreibung der Wechselwirkungen zwischen technischen und soziokulturellen Auswirkungen und dem daraus resultierenden Bedarf an partizipativem Wandel. In diesem Kontext wird dargelegt, welche Kooperationen innerhalb eines reinen Anbieter-Verbunds und eines erweiterten Kunden-Anbieter-Verbunds notwendig sind, um den Wandel erfolgreich zu gestalten. Des Weiteren werden die Voraussetzungen für die Umsetzbarkeit idealtypischer Geschäftsmodelle in einem Anbieter-Verbund definiert.

Die Geschäftsmodell-Klinik ist methodisch in einem stringenten vierstufigen Prozess aufgebaut, der die Geschäftsmodelloptimierung und -erweiterung unterstützt und den partizipativen Wandel im KAV steuert:

1. Einordnung des Geschäftsmodells (GeMo): Dieser Schritt beginnt mit einer Analyse des bestehenden Geschäftsmodells. Hierbei werden das Business Model Canvas (BMC) zur strukturierten Beschreibung, eine SWOT-Analyse sowie eine Recherche verwandter Geschäftsmodelle als Methoden eingesetzt. Die abschließende Klassifizierung des Geschäftsmodells erfolgt anhand des im Projekt entwickelten Ordnungsrahmens.

2. GeMo-Abgleich: Das eigene Geschäftsmodell wird mit den im diaMant-Projekt definierten Idealtypen, die aus dem Ordnungsrahmen abgeleitet werden, verglichen. Dabei werden Abweichungen identifiziert, begründet und dokumentiert oder zur Definition von Maßnahmen herangezogen. Wesentlich ist auch die Auswahl des erforderlichen Kooperationslevels und des passenden Ertragsmodells.

3. Prozessanalyse: Hierzu gehört ein Assessment des Kooperationslevels, um den aktuellen Status der Zusammenarbeit zu bewerten. Daraufhin erfolgt eine Analyse der Informationsverteilung, die mithilfe eines Informationsflussdiagramms visualisiert wird. Abschließend werden die Arbeitsabläufe analysiert, um spezifische Potenziale zur Effizienzsteigerung aufzuzeigen.

4. Maßnahmendefinition zur Zusammenarbeit: In diesem finalen Schritt werden konkrete Maßnahmen definiert. Diese Maßnahmen gliedern sich in die Dimensionen Geschäftsmodellanpassung (oder -angleichung), Informationsflüsse und operative Zusammenarbeit. Spezifische Maßnahmen zur Kooperation werden als gesonderter Katalog festgelegt, um die Zusammenarbeit im KAV zu optimieren.

Für eine erste Bewertung dient folgende Excel: diaMant Taxonomie Geschäftsmodellklinik

Planspiel

Das Planspiel zielt darauf ab, den Teilnehmenden zu ermöglichen, aktiv zu erleben, wie eine Strategie entwickelt wird, um ein gewünschtes Geschäftsmodell zu erreichen. Dieser Prozess basiert auf der Analyse der Unterschiede der Geschäftsmodelle in den Wertversprechensdimensionen, wie sie in den Schritten Einordnung, Abgleich, Prozessanalyse und Maßnahmendefinition behandelt werden.

Des Weiteren können die Teilnehmenden nachvollziehen, wie sich das Investitionsverhalten in Unternehmensbereichen, basierend auf der für die Geschäftsmodell‑Klinik entwickelten Taxonomie, ändert. Schließlich simuliert das Spiel äußere Einflüsse, um die Standhaftigkeit und Resilienz der unterschiedlichen Modelle zu testen – ein direkter Bezug zur Forschung in AP 2, welche die Resilienz digitaler Geschäftsmodelle gegenüber Wandlungskräften und die Erfassung neuer, partizipativer Zielsysteme von Kunden und Anbietern adressiert.

Die Teilnehmenden agieren als Unternehmen, fokussiert auf Geschäftsmodelle und deren Kooperationslevel, mit dem Ziel, nach zehn Spielperioden den höchsten Gewinn zu erzielen, wobei Investitionen die Effekte auf Gewinn und Kundenbindung verdeutlichen.

Das Planspiel ist unter folgenden Link erreichbar: diaMant Planspiel
Und kann auf Anfrage bei stefan.kokorski@fir.rwth-aachen.de gebucht werden.


Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Programm „Zukunft der Wertschöpfung – Forschung zu Produktion, Dienstleistung und Arbeit“ (Förderkennzeichen 02J21C000 bis 02J21C005) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin/dem Autor.